Thomas Tuchel, Trainer des FC Bayern München, hat sich nach dem womöglich entscheidenden Rückschlag im Kampf um die deutsche Fußball-Meisterschaft ratlos gezeigt.
"Ich habe keine Erklärung, wie so etwas passieren kann. Wir kommen aus einer guten Phase. Ich sehe die Mannschaft trainieren, sehe die Energie, sehe den Spirit, die Qualität im Training", sagte Tuchel nach dem 1:3 (1:0) gegen RB Leipzig am Samstag beim TV-Sender Sky, womit Rivale Borussia Dortmund am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) mit einem Sieg beim FC Augsburg vorbeiziehen kann.
"Wenn du soweit unter deinem eigenen Level spielst, und das Level konstant sinkt, tust du dich schwer, Spiele zu gewinnen. Was RB spielt, ist ok. Es hat komplett mit uns zu tun. Wir haben dieses Spiel verloren durch unser Verhalten. Wenn wir verlieren, will ich gegen eine bessere Mannschaft verlieren", meinte Tuchel weiter.
Tuchel prangerte das Verhalten der Spieler wie beim ersten Gegentreffer an. "Wenn du in New York über die Straße gehst, gehst du anders als wenn du in Bogenhausen über die Straße gehst. Wenn du ohne zu gucken gehst, wirst du überfahren", so Tuchel. Den Ausgleich hatten die Bayern nach einer eigenen Ecke kassiert, als sie ausgekontert worden waren. Man könne den Gegner überlupfen, wenn die ganze Mannschaft hinter dir stehe.
Ich habe schon zu viele Meisterschaften erlebt, die wir am letzten Spieltag gewonnen haben. Jetzt haben wir es nicht mehr in der eigenen Hand. Doch noch ist es nicht vorbei!
Oliver Kahn
Das Dortmunder Spiel werde er sich "bestimmt nicht" anschauen. Tuchel: "Ich hätte es mir auch nicht angeschaut, wenn wir gewonnen hätten."
Immerhin glaube Oliver Kahn noch an die Titelchance. Dass Borussia Dortmund in Augsburg und dann gegen Mainz siegt, sieht der Bayern-Boss noch nicht. "Ich bin tief enttäuscht, dass wir die Riesenchance abgegeben haben, aus eigener Kraft deutscher Meister zu werden. Doch ich werde den Teufel tun und irgendwas abschenken. Mein Glaube ist immer da", betonte Kahn.
Kahn weiter: "Ich habe schon zu viele Meisterschaften erlebt, die wir am letzten Spieltag gewonnen haben. Jetzt haben wir es nicht mehr in der eigenen Hand. Doch noch ist es nicht vorbei!" wozi mit dpa